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Die FPV Brille - Ratgeber, Empfehlungen, Vergleich

Was benötige ich zusätzlich um eine FPV Brille nutzen zu können?

Um eine FPV-Brille nutzen zu können, benötigst Du natürlich zuerst einmal ein Fluggerät, beispielsweise einen Quadrocopter oder Hexacopter. Das Fluggerät muss kamerafähig sein. An das Fluggerät wird dann eine live-out-fähige Kamera angeschlossen. Das bedeutet, dass die Kamera in der Lage sein muss, die aktuelle Aufnahme unverzögert weiterzugeben.

Für die Übertragung des Videosignals ist ein FPV Sender nötig. Die Kamera wird mit dem Sender über ein AV-Kabel verbunden. Beim Sender gilt es zu beachten, dass er nicht die gleiche Frequenz wie die Fluggerätsteuerung benutzen darf, da es sonst zu Störungen kommen kann.

Ein Beispiel: Wenn für die Steuerung des Quadrocopters 2,4 GHz genutzt werden, sollte die Videoübertragung bei 5,8 GHz erfolgen. Beim Kauf des Senders musst du darauf achten, dass die Leistung bei 5,8 GHz 25 mW nicht überschreitet. Dies ist nämlich der in Deutschland erlaubte Höchstwert. In anderen Ländern ist eine höhere Sendeleistung erlaubt, deshalb kannst Du beispielsweise auch Sender mit einer Leistung von 200 mW oder höher erwerben.

Mit dem Sender wird eine Antenne mitgeliefert – normalerweise handelt es sich um eine Stabantenne mit relativ guter Leistung. Falls du mehr Leistung möchtest, empfiehlt sich der Kauf einer Rundstrahlantenne. Diese Antennen haben ein pilzförmiges Aussehen (ohne Abdeckung haben sie die Form eines Kleeblatts) und decken alle Richtungen gleichmäßiger ab als eine Stabantenne.

Denk bitte daran, den Sender niemals ohne die aufgeschraubte Antenne einzuschalten, sonst überhitzt er und brennt durch. Am Boden benötigst Du die FPV Brille und einen Receiver mit Antennen. Viele FPV Brillen haben bereits einen Receiver integriert.

Welche Ausführungen von FPV Brillen gibt es?

Im Handel sind zahlreiche FPV-Brillen erhältlich. Für Einsteiger gibt es einfache Modelle mit teilweise geringerer Auflösung und ohne Extras wie beispielsweise Headtracker. Mehr Informationen zum Thema Headtracker erhältst du weiter unten im Text.

Die günstigeren Modelle haben oft keinen Receiver integriert, daher muss dieser separat beschafft werden. Etwas anspruchsvollere Modelle bieten neben integriertem Receiver auch Headtracker, eine kabellose Bildübertragung und erlauben das Aufzeichnen der übertragenen Videodaten.

Einige Brillen wurden eigentlich für das Heimkino als Videobrillen entwickelt, können aber auch als FPV-Brille genutzt werden. Jedoch sollte bei diesen Brillen darauf geachtet werden, dass sie das Sonnenlicht gut abschirmen. Des Weiteren wird zwischen digitaler oder analoger Übertragung unterschieden.

Auf welche Eigenschaften sollte man bei einer FPV Brille achten und welche Module sollte die Brille besitzen?

Die wichtigsten Eigenschaften, die Du beim Kauf einer FPV-Brille beachten solltest, findest du nachfolgend.

Einige Modelle verfügen über Modulschächte für Receiver oder Headtracker, das heißt, dass diese Module bei Bedarf nachgerüstet oder ausgetauscht werden können.

Auflösung

Alle Brillen, die nur für den FPV-Flug konzipiert wurden und nicht für das Heimkino, haben eine geringere Auflösung. Das macht aber nichts, da die Datenübertragung meistens analog erfolgt und eine höhere Auflösung durch die Kamera nicht unterstützt wird.

720 x 576 Pixel sind derzeit gängige Werte bei Kameras. Sender und Receiver sollten diese Auflösung ebenfalls unterstützen. 640 x 480 Pixel ist die am weitesten verbreitete Auflösung bei FPV-Brillen.

Wenn die Datenübertragung digital erfolgt, ist auch eine höhere Auflösung in HD-Qualität möglich. Der Nachteil der digitalen Übertragung ist die abhängig vom Modell vorkommende zeitliche Verzögerung, bis das Bild auf dem Bildschirm erscheint.

In diesem Fall kann das Fluggerät nicht mehr korrekt gesteuert werden, was im schlimmsten Fall zum Absturz und Totalschaden führt, wenn beispielsweise ein Hindernis zu spät erkannt wird.

Field of View, FOV

Der Sichtbereich FOV (Abkürzung des englischen Field of View) ist eines der wichtigsten Merkmale, auf das du beim Kauf einer FPV-Brille achten solltest. Er wird in Grad angegeben und beträgt üblicherweise zwischen 25° und 45°.

Je größer der angegebene Wert, desto mehr siehst du von der Umgebung. Ein höherer Wert als 45° bringt bei FPV-Brillen nichts, da Du bei einem Weitwinkel von beispielsweise 160° die Abstände zu Hindernissen nicht mehr korrekt einschätzen könntest.

Im Zusammenhang mit dem Sichtbereich spielt auch das Bildformat eine Rolle: Das Format 4:3 (VGA- oder SVGA-Auflösung) ermöglicht eine gute Sicht nach oben und unten sowie zu den Seiten. Falls du bodennah fliegst, ist dieses Format besser als das 16:9 (WVGA), das dir eine breitere Sicht ermöglicht, die nach oben und unten jedoch eingeschränkter ist.

IPD & Dioptrienausgleich

IPD, Abkürzung des englischen Interpupillary Distance, bezeichnet den Pupillenabstand. Die Brillenträger unter uns wissen wahrscheinlich, worum es geht. Bei vielen FPV-Brillenmodellen lässt sich dieser Abstand einstellen, was abhängig vom Augenabstand sehr vorteilhaft sein kann.

Falls du Brillenträger bist, benötigst du zusätzlich zur Brille auch noch Ausgleichslinsen, damit du das Video auch scharf siehst. Achte also darauf, dass die FPV-Brille das Einsetzen von Dioptrienausgleichslinsen erlaubt.

Passform & Lichtdurchlass

Die FPV Brille sollte angenehm zu tragen sein, daher empfiehlt es sich, sie vor dem Kauf anzuprobieren. Außerdem sollte kein Sonnenlicht eindringen, daher muss die Brille relativ fest sitzen. Viele Brillen verfügen über ein verstellbares Gummiband, sodass die Passform angepasst werden kann.

Receiver

Es gibt Brillen, die den Receiver bereits integriert haben. Falls Du sowieso schon einen Receiver besitzt, ist es auch möglich, eine FPV-Brille ohne Receiver zu kaufen.

Der Vorteil eines integrierten Receivers ist der, dass du weder zusätzliche Hardware noch zusätzliche Stromversorgung (Akku) mitnehmen musst. Außerdem hast du einen Ersatz, falls ein Receiver ausfällt – so viel zum Thema Redundanz.

Headtracker

Wenn die FPV-Brille über einen Headtracker verfügt, so dreht sich die Kamera immer in die Richtung, in die du gerade blickst.

Blickst du nach unten, bewegt sich die Kamera ebenfalls nach unten und du hast einen tollen Blick aus der Vogelperspektive. Durch den Headtracker wird der Immersionsflug noch realer.

Stromversorgung

FPV-Brillen haben üblicherweise einen Klinkenanschluss wie normale 12V-Netzteile. So kann zum Beispiel der Zigarettenanzünder für die Stromversorgung genutzt werden. Noch unabhängiger bist du mit Lipo-Akkus.

Diese verfügen jedoch selten über einen Klinkenanschluss. Einige Hersteller sind hier sehr flexibel und bieten Adapter an, sodass verschiedene, auch herstellerfremde Akkus benutzt werden können. Falls der Hersteller keine Adapterstecker anbietet, hilft nur löten.

FPV Sender

Falls du eine Brille mit integriertem Receiver kaufst, solltest du darauf achten, dass er mit dem Sender kompatibel ist. Vor allem wenn du mit mehreren Piloten zusammen fliegst, ist es wichtig, verschiedene Kanäle und Frequenzbänder nutzen zu können.

Einige Brillenmodelle verfügen über einen 32-Kanal-Diversityempfänger, der mit allen gängigen Sendern kompatibel ist.

Zusätzliche Funktionen

Achte darauf, dass sich die Frequenz und die Kanäle einfach wechseln lassen. Die Helligkeit und der Kontrast sollten sich individuell einstellen lassen. Falls Kopfhörer vorhanden sind, sollte auch die Möglichkeit bestehen, die Lautstärke zu regulieren. Gerade wenn die FPV-Brille viele Extras hat, solltest Du prüfen, ob du alle Einstellungen problemlos vornehmen kannst.

Welche Marken gibt es und was kosten FPV-Brillen durchschnittlich?

Die Hersteller der reinen FPV-Brillen lauten unter anderem:

Darüber hinaus gibt es noch Videobrillen von Herstellern wie Zeiss oder Sony, die ursprünglich für das Heimkino entwickelt wurden.

Preislich bestehen große Unterschiede. Das Modell von Quanum ist ein Schnäppchen und kostet nur ungefähr 30 Euro. Es handelt sich aber eher um einen Monitor, der vor das Gesicht geschnallt wird, als um eine Brille.

Für Einsteiger ist das Fliegen über Monitor einfacher, dafür ist Quanum durchaus geeignet, falls dich der Kasten vor dem Gesicht nicht stört. Das Modell von Hubsan kostet rund 150 Euro, jedoch ohne integrierten Empfänger. Es geht auch sehr teuer, wie das Modell von Sony beweist, das über 1000 Euro kostet. Für 300 bis 600 Euro bekommst du eine qualitativ hochwertige Brille mit integriertem Receiver.

Nun weißt Du erst einmal alles über die FPV Brille. Welche soll es nun sein? Schaue Dir doch unseren Testsieger oder unsere Vergleichstabelle an. Bei Fragen kannst Du dich auch gerne per Mail an info@fpv-brille.net an uns wenden.